Spielbericht – 8. Spieltag vs. SV Eintracht Ihlow (H) – Nachholspiel

– Spielbericht –

Regionsoberliga Ems Jade – Saison 2023/2024 – 8. Spieltag (Nachholspiel)

TuS Holthusen vs. SV Eintracht Ihlow 23:19 (13:7)

TuS lässt Ihlows Superserie enden

Einen echten Coup haben die Herrenhandballer des TuS Holthusen am späten Sonntagnachmittag gelandet. Gegen den haushohen Favoriten aus Ihlow gewannen die Rheiderländer das Nachholspiel vor heimischer Kulisse völlig überraschend mit 23:19 Toren.

Dass eine Serie enden würde, war bereits vor der Partie klar. Allerdings rechnete eigentlich jeder damit, dass es die Mini-Serie der Blau-Weißen, die in dieser Saison noch zu Hause ungeschlagen waren, sein würde und nicht die gefühlt endlose Siegesserie der Eintracht aus Ihlow, die seit ihrem Bestehen 31x in Folge nur das Wort „gewinnen“ in Pflichtspielen kannte. Personell gingen beide Teams nahezu voll besetzt in die Begegnung, die vor einer sehr ordentlich besuchten Tribüne stattfand. Der Mannschaft von Coach Johann Janssen merkte man bereits zu Beginn des Spiels an, dass alle Akteure heiß darauf waren, den großen Favoriten wie bereits im Hinspiel zu ärgern. Im Angriff spielte man geduldig und profitierte immer wieder davon, dass Durchbrüche gelangen und die Gäste-Abwehr zu spät und dann meistens durch den Raum verteidigte. Und auch die Holthuser Abwehr hatte einen Sahnetag erwischt und machte aus dem gebundenen Spiel heraus gegen den starken Ihlower Rückraum vieles richtig. So zwang man die Akteure von „Crocos“-Coach Wolfgang Ladwig immer wieder zu schlecht vorbereiteten Würfen. Aber auch bei den klaren Chancen zeigten die Gäste eine ungewohnt schwache Quote, fanden des Öfteren in TuS-Keeper Steffen Luikenga ihren Meister oder verzogen ihre Würfe komplett. Die Heimsieben nutzte dies, um sich bereits früh mit drei Toren abzusetzen. Oft erarbeitete man sich dabei immer wieder Siebenmeter, weil man die Gäste-Abwehr diverse Male in Verlegenheit brachte und diese kein richtiges Mittel gegen den sicherlich teilweise auch unorthodoxen Holthuser Angriff fand. Nichtsdestotrotz ließ sich die Klasse des Tabellenführers nicht gänzlich verteidigen, trotzdem führten die Holthuser nach knapp 19 Minuten mit 9:7. Was danach folgte, war sinnbildlich für den gesamten TuS-Auftritt. Trotz vier Minuten in Unterzahl ließ man bis zur Pause keinen Treffer der Gäste mehr zu und sorgte selbst mit vier Toren in Folge dafür, dass nach den ersten dreißig Minuten eine 13:7-Führung für die Blau-Weißen auf der Anzeigetafel leuchtete.

Dass Janssen in seiner Pausenansprache nahezu nichts zu bemängeln hatte, war selbstredend. Er warnte seine Schützlinge aber davor, sich den so mühsam erarbeiteten Vorsprung nicht leichtfertig wieder aus der Hand nehmen zu lassen. So wirklich traute man dem Braten nämlich noch nicht und rechnete mit einer Gäste-Mannschaft, die den TuS im zweiten Durchgang in Grund und Boden rennen und mit einem ganz anderen Gesicht agieren wird. So wirklich gelang dies aber nur Renke de Buhr, den die Holthuser im zweiten Durchgang nur schwer in den Griff bekamen. Mit drei Toren in Folge sorgte er quasi im Alleingang dafür, dass die Gäste bereits nach sechs Minuten wieder auf drei Tore aufschlossen. Aber auch auf diesen kurzen Lauf der Crocos hatten die Hausherren an diesem Tag die passende Antwort. Dieses Mal waren es ca. neun Minuten, in denen man kein Gegentor kassierte – und dass trotz einer weiteren Unterzahlphase. Vorne spielte der TuS seinen Stiefel geduldig herunter und egal, was die Gäste auch versuchten, ein richtig gut funktionierendes Mittel fanden sie weiterhin nicht. So gelang es Holthusen, sich direkt wieder auf sechs Tore abzusetzen. Mehr und mehr wurde der Glaube im Lager der Rheiderländer, wirklich die Sensation zu schaffen, immer größer. Selbst, als Ihlow acht Minuten vor dem Ende erneut auf drei Tore verkürzte, begann nicht das große Zittern, sondern die nächste Phase, in der das TuS-Tor für die Gäste verschlossen war. So waren es Sven Wilke und der am heutigen Tag erfolgreichste Holthuser Torschütze, Marcus Wilken, die mit ihren Toren den Deckel auf den Erfolg setzten. Unter Standing Ovations von der TuS-Bank ließ man die letzten Minuten clever herunterlaufen und lag sich beim Schlusspfiff jubelnd in den Armen.

Durch diesen unerwarteten Erfolg haben sich die Blau-Weißen ein kleines Polster nach ganz unten erspielt und können mit breiter Brust die nächste sehr schwierige Aufgabe am kommenden Wochenende angehen. Dann gibt mit der HG Jever/Schortens II das nächste Spitzenteam seine Visitenkarte im Rheiderland ab.


TuS Holthusen: Steffen Luikenga (TW), Lars de Buhr (TW), Malte Löning (1), Jörg von der Recke, Johannes Kampen, Sven Wilke (2), Markus Janssen (3), Jörn Battermann, Jürgen Dreesmann, Marcus Wilken (11/8), Thomas Pawlik (3/2), Keno Poppen (2/1), Florian Häfner (1/1), Andre Hackmann.

Schiedsrichter: Heinz Schundelmeier & Michael Schwab

Spielfilm: 2:1 (5. Min.), 6:3 (10.), 8:4 (15.), 9:7 (20.), 11:7 (25.), 13:7 (Halbzeit), 14:10 (35.), 16:11 (40.), 17:12 (45.), 19:14 (50.), 20:16 (55.), 23:19 (Ende).

Zeitstrafen: 6 (TuS) / 4 (Ihlow)

Siebenmeter: 16 – 13 Tore (TuS) / 5 – 4 Tore (Ihlow)