Jahresbericht 2022

Nachdem die Blau-Weißen ihr letztes Pflichtspiel hinter sich gebracht haben und nun eine dreiwöchige Weihnachtspause ansteht, blicken wir einmal zurück auf die letzten zwölf Monate der Holthuser Herrenhandballer.

Das die Jahre 2020 und 2021 allseits beherrschende Thema „Corona“ war dabei auch in diesem Jahr anfangs noch das Maß aller Dinge. Die heikle pandemische Situation bewegte die Handballregion Ems-Jade dazu, die Saison 2021/2022 bis Ende Januar 2022 zu unterbrechen und im Anschluss den Mannschaften freizustellen, ob man zu Spielen antreten, diese abschenken oder saisonverlängernd in den Mai und Juni verlegen möchte. Die Rheiderländer, die mit 4:6 Punkten solide in den Jahreswechsel gegangen waren, nutzten diesen „Joker“ und schenkten die drei ohnehin aussichtslosen Spiele gegen die Top3 der Liga ab. Da diverse weitere Spiele verlegt wurden, hatte man letztlich eine fast viermonatige Pause hinter sich, bevor es endlich weiterging. Den Wiedereinstieg konnte der TuS mit einem dreckigen Derby-Heimsieg gegen Warsingsfehn positiv gestalten. Auftrieb gab dieses Erfolgserlebnis allerdings keinen. Ganz im Gegenteil: In den Folgewochen präsentierte man sich mitunter erschreckend schwach und kassierte in Duellen mit direkten Konkurrenten zwei Niederlagen und holte ein trauriges Unentschieden gegen eine Moorsumer Rumpftruppe, die lediglich zu siebt angetreten war. Das Abstiegsgespenst geisterte plötzlich bei den Holthusern umher. Und gerade jetzt, als der Druck am höchsten war, gelang dem Team um Trainer Johann Janssen die Kehrtwende. Mit einigen personellen Umstellungen und der besten Defensivleistung der gesamten Saison holte man einen deutlichen Auswärtssieg in Moorsum und ließ direkt danach mit einem Kantersieg gegen den WHV SSV II ein zweites Mal aufhorchen. Mit breiter Brust ging es im Anschluss ins Derbyrückspiel, das man erneut dreckig und mit nur einem Treffer Differenz für sich entscheiden konnte. Das Thema „Abstieg“ war damit längst erledigt und man hatte sogar noch die Chance, die sehr durchwachsene Spielzeit direkt hinter dem Spitzentrio zu beenden. Dafür musste ein Heimsieg zum Saisonabschluss gegen die HSG Neuenburg/Bockhorn II her. Und dieser vierte Sieg in Folge kam, allerdings ohne sich dafür körperlich betätigen zu müssen. Denn die HSG gab die Punkte kampflos ab und so bejubelten die Holthuser einen zwischenzeitlich nie für möglich gehaltenen vierten Tabellenplatz im Schlussranking einer so sicher erneut außergewöhnlichen Saison. Vor allem die Länge dieser, mit Spielen bis Mitte Juni, war so wahrscheinlich einmalig.

Knappe zwei Monate nach dem Saisonende starteten die Rheiderländer in die Vorbereitung für die Spielzeit 2022/2023. Personell gab es dabei drei Veränderungen: Keeper Lars Battermann beendete seine aktive Handballzeit und Thorben Frieling musste aus beruflichen Gründen erst einmal als „passiv“ eingeplant werden. Als Zugang konnte man Andre Hackmann für sich gewinnen. So ging es mit einem Kader von 20 bzw. eigentlich 19 (da Thomas Janssens Rückkehr auch eher hoffnungsgetrieben als realistisch anzusehen war und ist) Spielern in eine Saison, die von vornherein mit anderen Ansprüchen unterlegt war. Denn durch die Auflösung der Landesklasse kamen mit der HSG Neuenburg/Bockhorn und der HG Jever/Schortens II zwei Absteiger in die zehn Mannschaften umfassende Liga, deren Qualität man nicht abschätzen konnte. Den Blau-Weißen war dabei klar, dass ein erneuter vierter Platz eher unwahrscheinlich sein würde und dafür eine durchweg überragende Spielzeit aller Akteure von Nöten sei. Aus den zehn Teams wurden dann bereits vor dem ersten Spieltag nur noch neun, da die HG Jever/Schortens II ihre Mannschaft mangels Personal zurückzog. So stand zumindest schon einmal der eine sonst immer nur vorhandene Regel-Absteiger für die neue Saison fest und etwas Druck war damit schon einmal raus. Die Zielsetzung der Holthuser war aufgrund der teilweise schwer einzuschätzenden Gegner bewusst sehr zurückhaltend. Man wollte idealerweise nichts mit dem Abstieg zu tun haben, von Spiel zu Spiel schauen und so viele Erfolgserlebnisse verbuchen wie möglich. Nach der sechswöchigen Vorbereitung ging es direkt zur ersten Unbekannten, der neu formierten HSG Neuenburg/Bockhorn. Dort gelang trotz bescheidener Leistung ein Auftakt nach Maß mit einem knappen Auswärtssieg. Drei Wochen später zeigte man auch bei der HG Jever/Schortens III, die zusammen mit der HSG Emden und dem WHV HV III die oberen drei Plätze ausmachen wird, eine solide Leistung, verlor aber viel zu hoch, anstatt sich mit einem guten Ergebnis zu belohnen. Es folgte die nächste vierwöchige Pause, deren Ende das erste Heimspiel der Saison gegen die HSG Friedeburg/Burhafe darstellte. Aufgrund einer schlechten Angriffsleistung musste man sich denkbar knapp geschlagen geben und ließ die ersten wichtigen Punkte für das Erreichen der Saisonziele liegen. Die folgenden drei Wochenenden endeten mit eingeplanten Niederlagen beim alljährlichen Backe-Desaster beim WHV SSV II sowie gegen die anderen beiden der o.g. drei Topteams. So ging es mit bereits einigem Druck Richtung Moorsum zum Kellerduell. Ohne das nötige Spielglück und aufgrund einer erneut zu schwachen Angriffsleistung musste man auch dieses 4-Punkte-Spiel als Verlierer beenden und war spätestens jetzt ganz tief im Tabellenkeller angekommen. Den Wunsch, die Niederlagenserie gegen TuRa Marienhafe II, das einzige Team, das noch unter den Holthuser steht, zu beenden, musste man ebenfalls begraben, da der Aufsteiger die Partie mangels Masse verlegen wollte und der TuS sich natürlich, wie immer sportlich fair, darauf einließ. Damit war klar, dass man auf Schützenhilfe angewiesen war, wenn man das Weihnachtsfest nicht zusammen mit der roten Laterne feiern wollte. Das letzte eigene Spiel in Emden endete wie erwartet mit der siebten Pleite in Folge, allerdings taten die anderen Mannschaften dem TuS den Gefallen und machten ihre Hausaufgaben, sodass man nun mit 2:14 Punkten als Tabellenvorletzter in die Winterpause geht. Es folgen nun drei trainingsfreie Wochen, die am 09.01.23 enden werden. Ab dann steht die Vorbereitung für die acht noch anstehenden Partien an. Die erste dieser Begegnungen findet am 21.01.23 vor heimischer Kulisse statt, zu Gast ist mit der HSG Neuenburg/Bockhorn die einzige Mannschaft, gegen die der TuS bisher punkten konnte. Hoffentlich ein gutes Omen!

Trotz der Negativserie bleibt festzuhalten: Fünf der sieben Niederlagen waren eingeplant, da man entweder gegen eines der Top Teams spielen musste oder die Rahmenbedingungen ein erfolgreiches Abschneiden der Holthuser ausgeschlossen haben. Lediglich die beiden Spiele gegen Friedeburg und Moorsum waren ärgerlich und hätten mit etwas mehr Spielglück auch zugunsten des TuS ausgehen können. Wenn der Knoten vor allem offensiv zeitnah endlich platzt, werden sicherlich noch weitere Erfolgserlebnisse eingefahren werden können.

Leider war die bisherige Halbserie auch geprägt von verletzungsbedingten Rückschlägen. Vor allem die schwere Knieverletzung von Marcus Wilken stellte dabei einen herben Verlust dar und auch die schulter-bedingte wochenlange Ausfallzeit von Steffen Luikenga war für den TuS ein qualitativer Misserfolg. Da zudem mit Linus Kugel ein Akteur nicht mehr zum Kader gehört und auch einige andere Spieler immer wieder aufgrund von Verletzungen, Arbeit etc. diverse Einheiten verpassten, war man in diversen Trainingseinheiten und auch einigen Spielen zum Improvisieren verdammt. Auch diesbezüglich kann es im neuen Jahr eigentlich nur besser werden.

Was jedoch, wie in jedem Jahr, hochklassig war, war das Thema „Sponsoring“. Wieder einmal konnten dank diverser Unterstützungen viele schöne Dinge angeschafft werden. Hierfür bedanken wir uns auch an dieser Stelle noch einmal sehr bei allen Firmen, die den TuS supporten! DANKE!

Ebenfalls gebührt ein großer Dank dem nimmermüden TuS-Coach und Abteilungsleiter Johann Janssen. Dass er es weiterhin schafft, die vielen unterschiedlichen Charaktere mit den unterschiedlichsten Einstellungen zum Mannschaftssport so zu führen und trotz diverser Rückschläge immer noch am Ball zu bleiben, verdient Hochachtung! DANKE!

Ein weiterer Dank geht an die seit Jahren gleichen helfenden Hände, die sich um alles kümmern, was zum Aufrechterhalten des Spielbetriebs und drum herum gehört. Namentlich sind dies Helga Janssen (Kassenwartin, Verkauf bei Heimspielen, Trikotwäsche, usw.), Olaf Girgott (Sekretär), Thomas Janssen (Zeitnehmer), Marcus Wilken (Schiedsrichterwart und aktiver Schiedsrichter), Steffen Luikenga und Günther Smolka-Tongers (Schiedsrichter) sowie Markus Janssen (Pressewart, Sponsoringwart, u.v.m.). Ohne euch geht es nicht! DANKE!

Und nun, liebe TuS-Freunde und Sympathisanten unseres tollen Sports, gibt es nur noch eines zu wünschen: Habt alle ein wunderschönes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise eurer Liebsten und kommt gut ins neue Jahr. Mögen sich all eure Wünsche erfüllen. Aber vor allem: Bleibt immer schön gesund!