Spielbericht – 1. Spieltag vs. SV Eintracht Ihlow (A)

– Spielbericht –

Regionsoberliga Ems Jade – Saison 2023/2024 – 1. Spieltag

SV Eintracht Ihlow vs. TuS Holthusen 23:20 (13:10)

Achtungserfolg zum Saisonauftakt

Dass man im Lager der Herrenhandballer des TuS Holthusen nach dem Schlusspfiff des Auftaktspiels der Regionsoberliga-Saison 2023/2024 beim haushohen Favoriten SV Eintracht Ihlow glücklich und mehr als zufrieden in der Kabine saß, hätte sich vorher sicher kein Rheiderländer vorstellen können. So paradox es klingen mag, aber am frühen Sonntagabend fühlte sich der Verlierer – die Blau-Weißen zogen mit 20:23 Toren den Kürzeren – wie der Sieger und bei der Heimsieben war die Freude über den Auftaktsieg wahrscheinlich nicht so groß wie vielleicht vorab gedacht.Die Holthuser Freude hatte natürlich auch gute Gründe. Hatten ohnehin bereits zehn Ausfälle unter der Woche festgestanden, spitzte sich die personelle Lage bis zum Spiel noch weiter zu. Lediglich acht TuS-Akteure standen bei Coach Johann Janssen letztlich auf dem Zettel, darunter zwei Torhüter. Keeper Lars de Buhr durfte daher in ein Feldspieler-Trikot schlüpfen und half auf der Platte mit aus. Auf der Gegenseite füllte der Aufsteiger aus Ihlow alle Zeilen des digitalen Spielberichtsbogens aus, sodass Trainer Wolfgang Ladwig diverse Möglichkeiten zum Wechseln offen standen. Dass dem Aufsteiger ein Kader zur Verfügung steht, der definitiv auch in der neuen Liga oben angreifen wird, machte die Situation für die Gäste nicht einfacher. Und zu allem Überfluss spielten die „Crocos“ auch noch mit Backe (Haftmittel), was dem TuS bekanntlich auch überhaupt nicht liegt. Diese gesammelten Umstände sorgten bei den Verantwortlichen der Blau-Weißen natürlich für einige Sorgenfalten und eine gewisse Angst, böse unter die Räder zu kommen. Und genau so startete die Partie dann auch. Keine fünf Minuten waren gespielt, da führte Ihlow bereits mit 5:0 Toren und überrannte die Holthuser, die sich einen katastrophalen Start in die Begegnung leisteten. Was in den restlichen 55 Minuten dann aber vom Gast gezeigt wurde, verdient Respekt und machte Janssen sehr stolz. Angetrieben vom überragenden Steffen Luikenga im Tor bekam man besseren Zugriff in der Abwehr und die trotzdem noch diversen 100%igen Chancen entschärfte Luikenga mit bärenstarken Paraden immer wieder. Im Angriff sorgte eine Umstellung auf zwei Kreisläufer für deutlich mehr Bewegung, wobei man definitiv nicht von Tempohandball oder dem Ansatz von Tempo sprechen konnte. Vielmehr spielte der TuS einfach clever und abgezockt die Angriffe größtenteils so lange wie möglich herunter und fand immer wieder eine Lücke, gewann einen entscheidenden Zweikampf oder sah den freien Nebenmann. Vor allem Jörg von der Recke und Thomas Pawlik hatten offensiv ihre Schusskarten dabei und überzeugten mit zusammen 16 Treffern. Bis zur 15. Minute verkürzte man so zunächst auf ein 5:6 aus Holthuser Sicht. Zwar gelang es der Heimsieben direkt, sich wieder auf drei Tore abzusetzen, aber weiter weg zog man nicht, weil die Gäste ihren Stiefel weiter herunterspielten und im Kollektiv einen wahnsinnig guten Job machten. In seiner Halbzeitansprache war Janssen nachvollziehbarerweise voll des Lobes für seine Schützlinge, die sich allen Widrigkeiten bis dato richtig gut gestellt hatten. Ziel war es natürlich, im besten Fall auch im zweiten Durchgang nicht einzubrechen und sich mit einem guten Ergebnis zu belohnen. Zwar verschliefen die Holthuser erneut die ersten Minuten und Ihlow konnte auf fünf Tore wegziehen, danach fand man allerdings wieder zur Form aus der ersten Halbzeit. Am Beeindruckendsten war dabei, dass es wirklich bis zum Ende gelang, sich gegen die spielerische Überlegenheit der „Crocos“ zu wehren und nie der irgendwie erwartete Einbruch kam. Die Belohnung für den vorher nicht für möglich gehaltenen Holthuser Auftritt zeigte sich nach 60 Minuten auf der Anzeigetafel: Eine Niederlage mit lediglich drei Toren Unterschied und die Erkenntnis, dass auch derartige Rückschläge erfolgreich gemeistert werden können!In zwei Wochen steht das nächste TuS-Spiel auf dem Programm. Vor heimischer Kulisse empfängt die Janssen-Sieben den Wilhelmshavener SSV II.

TuS Holthusen: Steffen Luikenga (TW), Lars de Buhr, Jörg von der Recke (6/1), Markus Janssen (2), Marco Post (1), Thomas Pawlik (10/1), Keno Poppen, Fabian Heilmann (1).

Schiedsrichter: Garrelt Hippen & Jan Rudolph Doornebosch

Spielfilm: 4:0 (5. Min.), 6:2 (10.), 6:5 (15.), 9:6 (20.), 119: (25.), 13:10 (Halbzeit), 15:10 (35.), 16:12 (40.), 19:14 (45.), 20:17 (50.), 22:20 (55.), 23:20 (Ende).

Zeitstrafen: 5 (TuS) / 2 (Ihlow)

Siebenmeter: 5 – 2 Tore (TuS) / 1 – 0 Tore (Ihlow)