Jahresbericht 2016
Das letzte Spiel des Jahres ist vorbei, die Hinrunde ist beendet und mit einer fünfwöchigen Winterpause geht es in die Feiertage und den Jahreswechsel. Der ideale Zeitpunkt, um auf die letzten 12 Monate zurückzublicken:
Die Hoffnungen, das Jahr 2016 in der Weser-Ems-Liga Nord noch irgendwie retten und zumindest noch ein paar Gegner ärgern zu können, sollten sich als vollkommenes Wunschdenken entpuppen. In den 14 Spielen, die noch zu absolvieren waren, gelang lediglich ein einziger Punktgewinn (27:27 gegen die HSG Emden). Ansonsten hagelte es reihenweise heftige Packungen und als negatives Sahnehäubchen auch noch den langfristigen Ausfall von Marcus Wilken (Kreuzbandriss). Spieler, Trainer und Fans machten drei Kreuze, als die Saison endlich ein Ende gefunden hatte und man als Schlusslicht den Gang zurück in die Regionsoberliga antreten musste bzw. durfte.
Es folgten allerdings schwierige Wochen und Monate bis zum Auftakt in die neue Saison. Die total verkorkste Spielzeit hatte bei vielen Akteuren tiefe Wunden hinterlassen und Gedankenspiele ausgelöst, die nicht selten in Plänen uferten, in denen Begriffe wie „Schnauze voll“, „keine Lust mehr“ oder „Schuhe an den Nagel hängen“ die Hauptrolle spielten. Das Ganze gipfelte in einer Mannschaftsbesprechung einige Wochen nach dem Saisonende, in der die letzten Monate aufgearbeitet und das Weitermachen nahezu aller Spieler festgehalten werden konnte. Mit Keno Poppen (HSG Leer) und Jan Löning (Pause) musste man nichtsdestotrotz zwei Verluste hinnehmen und auch auf der Trainerbank hatte man mit Udo Poppen einen Abgang zu verkraften. Es deutete sich eine erneute schwierige Spielzeit an, denn aufgrund von Schichtarbeit, Ortsabwesenheit oder Verletzungen stand Trainer Johann Janssen nicht einmal ein Dutzend Spieler als Stamm zur Verfügung. Daher war auch die Zielsetzung für die Saison 2016/2017 in der Regionsoberliga Ems Jade mit der Vorgabe, bloß nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, sehr bescheiden, aber aufgrund der personellen Probleme nun einmal auch einfach nur realistisch.
Nach einer durchwachsenen Vorbereitungsphase ohne ein Testspiel und einer mäßigen Trainingsbeteiligung startete die Mission „Mittelfeldplatz“ mit dem nächsten Rückschlag. Im ersten Saisonspiel kassierte man vor heimischer Kulisse eine üble Klatsche gegen die SG Moorsum und zeigte sich in einer erschreckend schwachen Verfassung. Dem ersten Sieg überhaupt im Kalenderjahr 2016 beim TuS Esens sollte die nächste hohe Niederlage folgen, die gegen den haushohen Titelfavoriten aus Emden aber auch eingeplant war. Allerdings stand man mit 2:4 Punkten im Duell bei den Sportfreunden Larrelt bereits unter immensem Erfolgsdruck. Doch man hielt dem Druck stand und glich das Punktekonto, sicherlich etwas glücklich, wieder aus. Die beiden Siege bezahlten die Rheiderländer allerdings teuer, denn mit Thomas Pawlik (in Larrelt) und Thomas Janssen (in Esens) verlor man zwei Spieler, die bis zum Jahresende keine einzige Partie mehr absolvieren konnten. Die personellen Sorgen waren am Höhepunkt angekommen, ausgerechnet vor dem „Derby“ gegen den SV Sprint WOL. Aber pünktlich und zum sicherlich besten nur denkbaren Zeitpunkt konnte man ab dieser Partie wieder auf Marcus Wilken, Jan Löning und auch Markus Janssen zurückgreifen und hatte innerhalb kürzester Zeit wieder ungeahnte personelle Möglichkeiten. Die Belohnung in Form des Derby-Sieges folgte umgehend, und innerhalb des Teams merkte man von Training zu Training, wie das Selbstvertrauen wieder anstieg und man den Glauben an die eigene Stärke langsam wiederfand. So hatte man sich bis zum Gastspiel bei der HSG Neuenburg/Bockhorn in der Tabelle langsam nach oben gekämpft und ein kleines „Spitzenspiel“ vor der Brust, das man (die Umstände wurden ausreichend beschrieben) mehr als unverdient verlor. Doch auch dieser Rückschlag sollte die Blau-Weißen nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen. Durch immer höhere Trainingsbeteiligung mit teilweise 14 Akteuren konnte man eine weitere wochenlange Pause ideal nutzen und mit einem Sieg gegen die MSG WHV krönen.
Dadurch beendet man die erste Hälfte einer „Saison mit vielen Fragezeichen“ auf einem vor einigen Monaten nie für möglich gehaltenen dritten Tabellenplatz und wird in der Rückrunde in dieser Verfassung und mit der Personaldecke (und weiteren Rückkehrern) alles daran setzen, diese Position nicht wieder herzugeben.
Wie sehr Erfolg eine Mannschaft treiben kann, haben die Rheiderländer in diesem Jahr erfahren dürfen. Aber vor allem hat man in Zeiten von jeder Menge Misserfolg gezeigt, dass man als Team zusammenhalten und an sich glauben muss. Und dafür ist man belohnt worden.
Wir wünschen an dieser Stelle allen Fans, Sympathisanten, Zuschauern und Handballfreunden besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Start in das neue Jahr.
Am Samstag, den 14.01.17, sieht man sich wieder in der Halle, um auch dort einen perfekten Start in ein hoffentlich erfolgreiches und verletzungsfreies Jahr 2017 hinzulegen.