Spielbericht – 12. Spieltag vs. HSG Friedeburg/Burhafe (A)

– Spielbericht –

Regionsoberliga Ems Jade – Saison 2022/2023 – 12. Spieltag

HSG Friedeburg/Burhafe vs. TuS Holthusen 26:27 (14:15)

Gegen alle Widrigkeiten

Diese Bonuspunkte schmecken den Holthuser Herrenhandballern richtig gut. Dank eines leidenschaftlichen Auftritts gelang dem TuS auswärts bei der HSG Friedeburg/Burhafe ein sicherlich überraschender 27:26-Erfolg. „Man of the Match“ bei den Rheiderländern war erneut Keeper Steffen Luikenga – und dass, obwohl er die Partie angeschlagen bestritt.

Dabei standen die Vorzeichen alles andere als auf „Auswärtssieg“. Hatte man seit Monaten am Montag erstmals mal wieder 15 Spieler beim Training und konnte sich mit einem 60-minütigen Trainingsspiel die wochenlange Spielpause zumindest ein wenig aus den Knochen spielen können und so förderlich diese Einheit diesbezüglich auch war, brachte sie Luikengas Beinverletzung und den Ausfall von Nico Havrilla, der sich am Knie verletzte, mit sich. Passend dazu musste das Abschlusstraining am Donnerstag auch noch aufgrund der Hallensperrung der Oberschulhalle in Weener ausfallen. Da kurzfristig als Krönung der ganzen Thematik auch Keno Poppen verletzungsbedingt passen musste, trat man die lange Reise nach Wittmund mit nur neun Akteuren an, darunter kein gelernter Kreisläufer. Der HSG, die mit einem Heimsieg ihren vierten Platz untermauern wollte, standen ebenfalls einige Spieler nicht zur Verfügung, allerdings konnte man zumindest aus der zweiten Mannschaft etwas auffüllen und so 13 Akteure aufbieten. In die Begegnung starteten die Gäste trotz diverser zwangsläufiger Umstellungen sehr entschlossen. Die Abwehr hatte direkt eine gewisse Grundhärte und machte im Verbund einen sehr soliden Eindruck. Dahinter stand mit „Katze Luikenga“ zudem wieder eine sichere Bank. Und auch der Angriff zeigte sein schöneres blau-weißes bzw. an diesem Abend grün-schwarzes Gesicht. Ob mit zwei (Aushilfs-)Kreisläufern oder auch nur mit einem, immer wieder traf man die richtigen Entscheidungen, brach durch Lücken durch oder fand einen freien Mitspieler, der dann eine gute Wurfgelegenheit hatte. So entwickelte sich ein recht ausgeglichenes Spiel, bei dem der TuS gefühlt nahezu immer knapp in Führung lag. So auch beim 14:15-Halbzeitstand, was wohl Anlass für HSG-Coach Karsten Hogen war, um seinen Mannen in der Pause lautstark seine Unzufriedenheit ob der bisher gezeigten Leistung kundzutun. Auf der Gegenseite war TuS-Trainer Johann Janssen natürlich sehr zufrieden mit dem ersten Durchgang und forderte von seinen Farben lediglich, sich für diesen Auftritt auch zu belohnen.

Weil die Holthuser weiterhin mit großer Intensität verteidigten und Luikenga sein Tor immer weiter zumauerte, lagen die Gäste auch im zweiten Durchgang permanent vorne und es gelang ihnen hin und wieder, auch mal mit 2-3 Toren wegzuziehen. Je mehr Spielzeit verstrich, umso mehr Thermik kam allerdings in die Partie. Grund dafür waren einige vollkommen unnötige Fouls oder auch Aktionen, obwohl bereits der Pfiff des Unparteiischen erfolgt war. Und auch Letztgenannter sorgte mit seinen Entscheidungen (bzw. „Nicht-Entscheidungen“) dafür, dass sich bei so manchem Akteur Frust aufstaute, die Partie immer wilder wurde und es immer weniger nach Handball aussah, sondern mehr nach K(r)ampf. Dabei machte der TuS letztlich weniger Fehler und konnte so seine Führung halten, ging aber immer mehr auf dem Zahnfleisch aufgrund der nur geringen Wechselmöglichkeiten. Knappe zwei Minuten vor dem Ende stellte man den Vorsprung erneut auf zwei Tore und sah wie der sichere Sieger aus. Doch passend zur Hektik der gesamten zweiten Halbzeit leistete der TuS sich ein unnötiges Foul, welches Auslöser für ein weiteres Scharmützel mit letztlich zwei Zeitstrafen für die Gäste und einer für die HSG war – auch in dieser Situation machte der Schiedsrichter leider nicht den besten Eindruck. So mussten die Holthuser die letzten 90 Sekunden mit nur vier Feldspielern und in einfacher Unterzahl über die Ziellinie bringen. Der HSG gelang mit ihrem vorletzten Angriff dann auch der Anschlusstreffer und man ging logischerweise direkt in eine offene Manndeckung über. Und dies auch mit Erfolg, denn die Gäste verloren den Ball tatsächlich 20 Sekunden vor Schluss noch einmal. Es folgte ein Team-TimeOut der Heimsieben und Bangen und Beten auf der Holthuser Bank. Hatte Luikenga bis dato ohnehin schon überragend gehalten, setzte er sich nun jedoch die Krone auf. Denn die Hausherren kamen in den letzten Sekunden noch zu zwei Torwürfen, die der Holthuser Schlussmann bärenstark abwehrte und daher in der folgenden Jubeltraube das Ziel zahlloser Glückwünsche seiner Mitspieler wurde. Letztlich durfte der TuS einen in Summe verdienten, aber auch denkbar knappen 27:26-Auswärtssieg feiern und hat durch diese zwei Zusatzpunkte den Abstand auf die rote Laterne weiter ausbauen können.

Am kommenden Wochenende hat man dann vor heimischer Kulisse gegen den Wilhelmshavener SSV II die Chance, die kleine Siegesserie mit zwei Erfolgen in Serie weiter auszubauen. Allerdings ist der TuS auch in diesem Spiel sicherlich nicht der Favorit.

Anmerkung: Aufgrund offenbar technischer Probleme von „nuLiga“ war es zum Zeitpunkt der Berichterstellung nicht möglich, auf die genauen Informationen zum Spiel (Torschützen, Spielfilm, etc.) zuzugreifen.


TuS Holthusen: Steffen Luikenga (TW), Malte Löning (), Jörg Janssen (), Johannes Kampen (), Markus Janssen (), Jürgen Dreesmann (), Thomas Pawlik (), Florian Häfner (), Andre Hackmann ().

Schiedsrichter: Jannis Pulina

Spielfilm: : (5. Min.), : (10.), : (15.), : (20.), : (25.), 14:15 (Halbzeit), : (35.), : (40.), : (45.), : (50.), : (55.), 26:27 (Ende).

Zeitstrafen: ? (TuS) / ? (HSG)

Siebenmeter: ? – ? Tore (TuS) / ? – ? Tore (HSG)