Spielbericht – 1. Spieltag vs. HSG Neuenburg/Bockhorn (A)

– Spielbericht –

Regionsoberliga Ems Jade – Saison 2022/2023 – 1. Spieltag

HSG Neuenburg/Bockhorn vs. TuS Holthusen 22:23 (9:10)

Perfekter Saisonauftakt

Das war nichts für schwache Nerven! Das Auftaktspiel der Holthuser Herrenhandballer in die Saison 2022/2023 bei der HSG Neuenburg/Bockhorn war wahrlich kein handballerischer Leckerbissen. Der 23:22-Auswärtssieg, den der TuS am Ende bejubeln konnte, dürfte aber zumindest die Blau-Weißen schnell darüber hinweg getröstet haben.

Trainer Johann Janssen fuhr mit 12 Akteuren und jeder Menge Ungewissheit in die Friesische Wehde. Denn nach einer erneut nur durchwachsenen Vorbereitungsphase mit sehr schwankender Trainingsbeteiligung sowie einem Testspiel, das vor allem in der Defensive so manche Baustelle aufgezeigt hatte, wusste man überhaupt nicht, was die Rheiderländer wohl bei der HSG erwarten wird. Die Heimsieben hatte ihren Saisonstart in der Vorwoche mit einem 33:25-Erfolg bei der SG Moorsum bereits sehr zufriedenstellend hinter sich gebracht und war darauf bedacht, aus dem Sieg idealerweise eine Siegesserie werden zu lassen. Dafür konnte man auch einen vollen Kader mit 14 Spielern aufbieten. Die Anfangsphase der Begegnung sollte schon direkt zeigen, was an diesem Tag Mangelware werden sollte: Tore. Beide Teams hatten erhebliche Probleme, im Angriff die richtigen Lösungen zu finden, und scheiterten auch immer wieder an den gegnerischen Torhütern. Auf Holthuser Seite hatte man in Summe mit Steffen Luikenga den etwas stärkeren Keeper in seinen Reihen. Unter anderen vier Siebenmeter konnte er entschärfen und half seinen Vorderleuten nicht nur mit diesen Paraden immer wieder aus. Die logische Konsequenz des ausgeglichen Beginns war ein 6:6-Unentschieden nach 15 Minuten. Es folgten fast sieben Minuten, in denen auf beiden Seiten die Fehlerquote derart anstieg, dass gar kein Treffer mehr fiel. Weil Luikenga im Anschluss zwei der vier genannten Siebenmeter entschärfte und es dem TuS dann doch mal wieder gelang, die sich bietenden Chancen etwas cleverer zu nutzen, durfte man mit einer hauchzarten 10:9-Führung in die Kabine gehen.

Dort machte Janssen seinen Schützlingen mehr als deutlich, dass man am heutigen Abend nicht ohne Punkte nach Hause fahren muss. Dafür musste sich die Angriffsleistung allerdings verbessern. Und ausgerechnet die Phase, die sonst alles andere als als „Sahne-Phase“ der Holthuser bekannt ist, nämlich die ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit, entpuppten sich in dieser Partie als beste TuS-Phase. Weil Marcus Wilken in diesen Minuten aufdrehte und Keno Poppen traumhaft sicher die zugesprochenen Siebenmeter verwandelte – mit sieben Treffern war Poppen bester Torschütze des Spiels –, schaffte man einen 5:0-Lauf und lag plötzlich mit sechs Toren vorne. Diesen Vorsprung verwaltete man bis zur 52. Minute einigermaßen souverän und so ging es mit einem 22:17 aus Holthuser Sicht in die Schlussphase. Doch anstatt diese mit dieser komfortablen Führung im Rücken abgezockt herunterzuspielen, erlaubte man sich im Angriff und in der Abwehr etliche Unzulänglichkeiten. Die Hausherren witterten Morgenluft und das Spiel wurde sehr hektisch. Nicht zur Beruhigung beitragen konnten dabei die beiden Unparteiischen, deren Linie beide Mannschaften leider vergeblich während der gesamten Spielzeit suchten. Als die Gäste gute drei Minuten vor dem Ende auch noch in doppelter Unterzahl spielen mussten, drohte die Partie gänzlich zu kippen. Doch der vierte verworfene HSG-Siebenmeter sowie das schadlose Überstehen dieser Unterzahl-Situation gekrönt mit einem eigenen Treffer sollten die endgültige Entscheidung bringen. Die Heimsieben konnte zwar noch auf ein Tor verkürzen, zu mehr reichte die Zeit aber nicht. So lagen sich beim Schlusspfiff die Rheiderländer jubelnd in den Armen und durften mit einem 23:22-Arbeitssieg die Heimreise antreten.

Dank dieses Auftakts nach Maß kann man vollkommen tiefenentspannt in die nächste Partie gehen. Bei der HG Jever/Schortens III wird man nämlich für Punkte normalerweise nicht in Frage kommen und will dort in drei Wochen einfach nur ein akzeptables Ergebnis erzielen.


TuS Holthusen: Steffen Luikenga (TW), Lars de Buhr (TW), Malte Löning (1), Jörg Janssen (1), Andre Hackmann, Markus Janssen (2), Jürgen Dreesmann (1), Marcus Wilken (4), Thomas Pawlik (2), Keno Poppen (7/5), Vincent Poral (2), Jan Löning (3).

Schiedsrichter: Janis Höfer & Tjorben Höfer

Spielfilm: 3:2 (5. Min.), 4:3 (10.), 5:5 (15.), 6:6 (20.), 7:9 (25.), 9:10 (Halbzeit), 9:13 (35.), 11:16 (40.), 13:18 (45.), 17:20 (50.), 18:22 (55.), 22:23 (Ende).

Zeitstrafen: 7 (TuS) / 2 (HSG)

Siebenmeter: 5 – 5 Tore (TuS) / 7 – 3 Tore (HSG)